Der Gebirgszug der Cumbres am Rande der Caldera de Taburiente teilt La Palma quasi in zwei Teile. Während im Osten die Passatwolken im Gebirge hängenbleiben, herrscht auf der Westseite allerschönstes Wetter. Bei einer Fahrt durch den Tunnel der Cumbre Nueva bietet sich für Autofahrer häufig das gleiche Schauspiel: Wer im Osten bei Nebel in den Tunnel hineinfährt, kommt im Westen bei allerhellstem Sonnenschein wieder hinaus. Nicht nur geographisch teilen die Cumbres die Insel. Auch die beiden Städte Santa Cruz im Osten und Los Llanos im Westen wetteifern häufig darum, welche Stadt baulich und kulturell den ersten Rang belegt.
Hier brodelt es noch immer: Die Cumbre Vieja
Auch der Gebirgszug der Cumbres ist zweigeteilt: Es gibt die Cumbre Nueva, das niedrigere Teilstück des Gebirgskamms, das sich in Richtung der Caldera erstreckt und die Cumbre Vieja, einen Höhenzug mit insgesamt 120 Vulkanen, die in Richtung der Südspitze der Insel verlaufen. Der Namensgebung zum Trotz ist die Cumbre Nueva der ältere Teil des Gebirgszuges. Die Cumbre Vieja ist die vulkanisch aktivste Region der Insel. Zuletzt brach im Jahr 1971 der Teneguía aus. Der Vulkan ist noch immer aktiv und aus Spalten dringen heiße Schwefeldämpfe. Die 7.500 Hektar große Region der Cumbre Vieja wurde als Parque Natural de Cumbre Vieja unter anderem aufgrund ihrer einzigartigen Pflanzenwelt unter Schutz gestellt. Das Gebiet beheimatet einige endemische Pflanzenarten. Besonders beeindruckend erheben sich die Vulkangipfel der Cumbre Vieja auf bis zu 2.000 Meter Höhe und bieten einen einmaligen Anblick. Wer die Anstrengung nicht scheut, kann die Vulkane der Cumbre Vieja im Zuge einer Wandertour erkunden. Eine Wanderung in der Cumbre Vieja zählt zu einem der schönsten Erlebnisse auf der Insel, denn die Landschaft ist durch die Lava und die Asche einmalig geprägt und hebt sich kontrastreich vom Blau des Himmels und dem satten Grün der Kiefernwälder ab. Ein Fotoapparat gehört definitiv ins Gepäck. Ein möglicher Startpunkt der Route ist das Centro de Visitantes Ruta de Los Vilcanes El Pilar. Hier befindet sich neben einem Picknickplatz auch ein Besucherzentrum, in dem unter anderem ein Film über die Route der Vulkane informiert. El Pilar liegt an der Grenze zwischen den beiden Cumbres und bietet sich als idealer Ausgangspunkt für Ausflüge in beide Regionen an.
Die Ermita de la Virgen del Pino
In einer riesigen Kiefer vor der kleinen Wallfahrtskirche Ermita de la Virgen del Pino in der Cumbre Nueva verehrten die Conquistadores nach ihrer Landung auf La Palma die Jungfrau Maria, später wurde dann für die Marienfigur die kleine Kapelle errichtet. Direkt bei der Kirche beginnt der Camino Real, ein Fußweg der früher die einzige Verbindung zwischen Santa Cruz und der Westseite der Insel darstellte. Wer den etwa eineinhalbstündigen Fußmarsch auf den Reventón-Pass wagt, wird bei wolkenlosem Wetter mit einer herrlichen Aussicht auf beide Hälften der Insel La Palma belohnt.